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Maximilian Woloschin: Corona Astralis - Magistrale
#12
Du hast voellig recht - in den philosophischen & psychologischen Fragen bin ich eine ziemliche Niete.

Freilich nicht ich alleine. Ich zitiere Dir z.B. aus einem „Grossen Volkslexikon“ (Bd. 7, Seite 160, Brockhaus-Verlag, Wiesbaden 1984) - weil ich nur dieses zu Hause habe.

Also: „Obsession (lat. „Bedraengnis“), Zwangsvorstellungen oder -handlungen, die, mit Angsterlebnissen verbunden, u.a. bei neurot. und depressiven Erkrankungen vorkommen.“

Du siehst ja selbst, - ich bin auf jeden Fall nicht der Einzige in jenem deutschen „Volk“, der eine „Obsession“ sehr nah an eine krankhafte, depressive Angst (bzw. Phobie) bringen wuerde.

Aber natuerlich haengt dies alles von einer konkreten Einstellung und Interpretation ab. Das gilt selbstverstaendlich auch fuer meine vorigen Plaudereien ueber die russische Dichtung: Ich bin halt kein Professor fuer Slawistik! Aber - wenn ich`s richtig verstanden habe ¬- auch Du nicht, oder?

Nun, ich moechte lieber zu unserem armen Woloschin zurueckkommen. Hier ist meine neue Version desselben Gedichtchens (natuerlich anhand Deiner „Vorlage“).


В мирах любви — неверные кометы —
Закрыт нам путь проверенных орбит!
Явь наших снов земля не истребит, —
Полночных солнц к себе нас манят светы.

Ах, не крещён в глубоких водах Леты
Наш горький дух, и память нас томит.
В нас тлеет боль внежизненных обид —
Изгнанники, скитальцы и поэты!

Тому, кто зряч, но светом дня ослеп, —
Тому, кто жив и брошен в тёмный склеп,
Кому земля — священный край изгнанья,

Кто видит сны и помнит имена, —
Тому в любви не радость встреч дана,
А тёмные восторги расставанья!



Im Liebeskosmos gleichen wir Kometen,
verschlossen ist uns jede sichre Bahn.
Die Erde loescht nicht unseren Elan,-
Die Mittnachtsonnen sind`s, die wir anbeten.

Getauft ward unser Geist nicht in der Lethe,-
verbittert ist er, durch Erinnerung gequält!
Jenseits des Lebens kommt der Schmerz, der schwelt
in uns: Verbannten, Irrlichtern, Poeten!

Dem Seher, der bei Tageslicht erblindet,
der lebt und trotzdem in der Gruft verschwindet,
dem diese Erde heiligt sein Exil,

Der alle Namen kennt, der wahrt die Vision,
dem in den Liebestreffen gibt`s kein Ziel,-
vielmehr in Abschieds finsterer Passion.

Ich mache Dich nochmals auch darauf aufmerksam, dass weder Deine noch meine Strophe - rein technisch betrachtet- etwas taugen! Bei Dir gibt`s nach wie vor allzu viele Silben in der 6. und der 7. Zeilen da, - und nicht alle „kanonischen“ Sonett-Reime mit der 1. Strophe vorhanden (wie es bei Woloschin der Fall ist). Bei mir sind die Reime ebenfalls falsch - aber wenigstens die Silben stimmen...

Viel Glueck in den weiteren Verbesserungen!
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RE: Maximilian Woloschin: Corona astralis - Magistrale (RU) - von ABC1803 - 09.02.2010, 14:40

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