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Gerade diese Stunden
#1
Wenn aus den ecken ausgestopfte krähen
Zu totem blick erstarrt herüber spähen
Sie heben fast ihr staubiges gefieder
Gerade diese stunden sind es wieder

Der zeiger hackt erbost sekundenschläge
Die kalte aufgebrauchte glut schließt träge
Die müden ausgerauchten augenlider
Gerade diese tage sind es wieder

Am fensterbrett vermodern die narzissen
Mir ist als hätt ich mir das herz verrissen
der plattenspieler rauscht die alten lieder
Gerade diese wochen sind es wieder

Und beinah jeden tag geht regen nieder
Gerade diese jahre sind es wieder
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#2
Hallo Jim,

Paarreime empfinde ich eigentlich als nicht sonett-gemäß, aber da du die -ieder Reime immer wieder aufgreifst wird es wieder eine runde sache.
Das "hackt" in Zeile 5 gefällt mir besonders, da es mit dem Krähen des ersten Quartettes korrespondiert.
Die anwachsenden Zeiteinheiten (stunden, tage, wochen...) unterstreichen die öde zähe Stimmung die beschrieben werden soll, ich denke aber, daß die Jahre am Ende etwas zu viel des Guten sind. Vielleicht kannst du in der ersten Strophe mit Momenten beginnen?
"Gerade die Momente sind es wieder..."


LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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