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Und obwohl
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Registriert seit: Oct 2009
Hi, bin neu hier, würde mich aber nichts dessto trotz über ernst gemeinte Kritik freuen
Das erste Sonett meines Lebens:
Und obwohl auch mich meine müden Knochen
Schon seit Tag und Jahr beständig mahnen,
Ich mich schon oft sah bei unsren Ahnen,
So bin ich doch aus dem Bett gekrochen.
Ich spüre den gezählten Schlag pochen,
Wanke wie auf festgelegten Bahnen
Zielsicher, kann dann endlich erahnen
Welche Geister mit meinem Frieden fochten.
Meine Kinder und Enkel beisammen
Betrauerten weinend meinen Verfall
Nicht beachtend all das große Glück
Das mich bestimmt, war nicht Angst und Bangen
Nütze deine Chancen, allüberall
Denn ich merke, es gibt hier kein Zurück.
Vielen Dank fürs lesen schon mal, wie gesagt, Kritik hilft Einsteigern nur
Liebe Grüße, Frenn
Beiträge: 32.056
Themen: 26.169
Registriert seit: Jan 2007
10.10.2009, 14:35
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.10.2009, 14:44 von ZaunköniG.)
Grüß dich Frenn,
herzlich Willkommen im Forum!
Und da du Kritik ausdrücklich erwünscht hast, will ich mich auch nicht zurückhalten.
Positiv fällt die klare grammatische Struktur auf, die des Lesefluß unterstützt ohne hölzern in ein Schema 1 Zeile - 1 Satz zu verfallen.
Beisammen / Bangen ist natürlich kein Reim, wenn auch durch die gleichen Vokale eine Grundharmonie gegeben ist.
Du schreibst, dies sei das erste Sonett deines Lebens. - Hast du dich denn mit anderen klassischen Gedichtformen befasst?
Der Endreim ist zwar das auffälligste Stilmittel. Persönlich finde ich aber das Metrum wichtiger als einen sauberen Reim. Hier hast du einiges verschenkt. Als Beispiel einmal wie ich deine erste Strophe betonen würde. Die fett gedruckten Akzente sind, wie man sieht sehr ungleichmäßig verteilt. Allein die zweite Zeile hält ihr Metrum.
Und obwohl auch mich meine müden Knochen
Schon seit Tag und Jahr beständig mahnen,
Ich mich schon oft sah bei unsren Ahnen,
So bin ich doch aus dem Bett gekrochen.
Dabei wäre ohne große Umstellungen auch ein Jambus möglich gewesen:
Und wenn auch mich nun meine müden Knochen
bereits seit Tag und Jahr beständig mahnen,
und ich mich oft schon sah bei unsren Ahnen,
so bin ich doch noch aus dem Bett gekrochen
Inhaltlich finde ich den Text etwas diffus. Da sieht also ein alter und/oder kranker Mensch seinem Einde entgegen. Der "gezählte Schlag", derr an gezählte Zage und gezählte Tage erinnert unterstreicht noch die Nähe der Todesstunde. Soweit alles klar, aber worin besteht das große Glück der Zeile 11?
Ist es der Rückblick auf ein erfülltes Leben, nach dem man beruhigt abtreten kann? Die Zeile 4 "So bin ich doch aus dem Bett gekrochen" klingt da eher nach einem Aufbäumen gegen den Tod, was so überhaupt nicht nach Glück klingt, wenn man es mit der Einsicht "Es gibt kein Zürück" verknüpft, denn an diesem Punkt ohne Wiederkehr ist ja auch jede Chance vorbei.
Hier solltest du noch etwas konkreter werden.
LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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