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Thomas Warton: To the River Lodon
#1
GB 
Thomas Warton
1728 - 1790

To the River Lodon

Ah! what weary race my feet have run,
Since first I trod thy banks with alders crowned,
And thought my way was all through fairy ground,
Beneath thy azure sky, and golden sun:

Where first my Muse to lisp her notes begun!
While pensive Memory traces back the round,
Which fills the varied interval between;
Much pleasure, more of sorrow, marks the scene.

Sweet native stream! those skies and suns so pure
No more return, to cheer my evening road!
Yet still one joy remains, that not obscure,

Nor useless, all my vacant days have flowed,
From youth's gay dawn to manhood's prime mature;
Nor with the Muse's laurel unbestowed.



An den Lodon

Was schlug ich schon für schwere Wege ein,
an deinem Ufer wo die Erlen stehen.
Ich hab geglaubt durch schöne Auen zu gehen,
wo Sonne überm blauen Himmel scheint:

Wo meine Muse mir zuerst gesungen!
Wenn ich zurückgeh in Erinnerungen,
welche überdauerten die Zeit,
markier'n die Wegeszeichen Freud und Leid.

Du sanfter Strom, dein Himmelsblau so klar,
ist nun, zum Abend, nicht mehr was es war.
Umsonst versuch ich nach der Zeit zu greifen;

Mir bleibt ein einzig ungetrübtes Glück
von meiner Jugend und der Mannesreife,
als mich der Muse Lorbeer noch nicht schmückt.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo Zaunkönig,

meine Lesart geht in eine andere Richtung als deine. Hier mal zum Vergleich (und ohne Anspruch auf Gewähr, wie beim Lotto auch Smile ):

Wie lange ist das her, seit ich hier lief,
an deinen Ufern in den Erlenauen,
im Glanz des Sonnenrades, als das Blauen
des Himmels wie das Lied von Feen rief,
die Muse nicht mehr traumlos in mir schlief.
Erinnern zeigt dem nachdenklichen Schauen,
die Zeit verging, ich habe viel gesehen
an Freude und an Leid. Viel ist geschehen.

Du Heimatstrom, wenn auch das Sonnenlicht,
das Himmelblau nicht mehr so strahlend glänzen,
an meinem Abend, eine Freude bleibt:
Dass man nicht nur als Rädchen von mir spricht,
mein Leben nicht als sinnentleert beschreibt,
die Muse hold mir war mit Lorbeerkränzen.
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#3
Hallo Sneaky,

Da hat mich wohl das zweifache nor irre gemacht. Ich las das als weder/noch.
Gut, die Zeile 11 muß ich bei Gelegenheit nochmal umbauen.

In deiner Version frage ich mich, wo du das Rädchen hernimmst. Das klingt mir etwas eitel, wenn er den Wert seiner Kunst nach dem Beifall bemißt, bzw. ihre Wirkung im "Literaturbetrieb". Ich sehe das etwas intimer, nur zwischen Muse und Autor.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
Hallo Zaunkönig

"Ich las das als weder/noch", das stimmt ja im Prinzip auch. Das ORiginal redet davon dass weder noch noch und da lag wohl dein Problem. Das zweite "nor" ist nur erweiterte Aufzählung. Das bringt uns auch zu der Stelle, die du an meiner Übertragung bemängelt hast. Das "Rädchen"

Das Original läuft nach meiner LEsart so:

doch immer noch bleibt eine Freude, dass weder obskur
noch nutzlos alle meine freien Tage verlaufen sind
von der fröhlichen Dämmerung der Jugend bis zur Reife der MAnnheit
noch von der Muse Lorbeeerkärnzen nicht bedacht.

"Ich sehe das etwas intimer, nur zwischen Muse und Autor."

Dieses Argument hat was für sich, aber da er die Muse als letztes - quasi extra - aufgezählt hat, dachte ich, dass er reflektiert, dass sein LEben nicht unbeachtet und nicht nutzlos verlaufen ist Und last but not least - die Muse ihn auch beachtet hat.

Aber du hast wohl schon recht damit, dass das "Rädchen" zu eingebildet klingt.

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#5
Hallo Sneaky,

Zitat:Aber du hast wohl schon recht damit, dass das "Rädchen" zu eingebildet klingt.

Das Rädchen ist ein mechanisches Bild, daher zieht es den Vergleich unwillkürlich ins Profane.

Ich habe meinen Schuß nochmal überarbeitet. Von der weder-noch-noch-Konstruktion ist nichts mehr geblieben, aber ich denke so geht es.

LG ZaunköniG


An den Lodon

Was schlug ich schon für schwere Wege ein,
an deinem Ufer wo die Erlen stehen.
Ich hab geglaubt durch schöne Auen zu gehen,
wo Sonne überm blauen Himmel scheint:

Wo meine Muse mir zuerst gesungen!
Wenn ich zurückgeh in Erinnerungen,
welche überdauerten die Zeit,
markier'n die Wegeszeichen Freud und Leid.

Du sanfter Strom, dein Himmelsblau so klar,
ist nun, zum Abend, nicht mehr was es war.
Doch nicht umsonst ist meine Zeit verflossen,

bleibt mir
noch dieses ungetrübte Glück,
aus Jugend und aus Manneszeit entsprossen,
dass mich mit Lorbeer nun die Muse schmückt.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#6
Hallo Zaunkönig,

die "weder...noch" Konstruktion ist auch nicht per se wichtig für das Gedicht. Der Schluss ist stimmig, aber die schweren Wege an den Ufern am Anfang stimmen nicht.

Gesagt wird:

Ah was für ein ermüdendes Rennen haben meine Füße gerannt
seit ich erstmals deine mit Erlen besetzte Ufer....

m.E. sagt er da, dass viel erlebt wroden ist, seitdem er an diesen Ufern zum erstenmal die Muse fühlte. Diese Wege am Ufer waren ja gerade nicht schwer, sie kamen ihm vielmehr vor wie Feenauen. Zu diesem Zeitpunkt war das LI noch jung bzw. jugendlich.

Du bist auch relativ uneinheitlich noch in den Quartetten:

S 1 V 3 ich HAB geGLAUBT durch SCHÖne AUen zu GEHen
S 2 V 3 WELCHe ÜberDAUerTEN die ZEIT, eigentlich sinds hier nur über die NEbenbetonung von TEN fünf Hebungen, kein sehr sauberer PEntameter. Die zwei Zeilen solltest du dir nochmals vornehmen und wie gesagt die Eingangszeile.

Den Terzetten hat die Revision schon gutgetan.

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#7
Hallo Sneaky,

Das "schwere" war ein Notbehelf, aber danke für deinen Stüber. Das gerhört da so wirklich nicht hin.
Ich war mir zunächst nicht sicher, ob mit "fairy" feenhaft im wörtlichen Sinn gemeint ist, nähere mich aber zusehens deiner Auffassung. "Auen" spreche ich gewöhnlich einsilbig aus, aber anscheinend ist das regional unterschiedlich. Wenn das metrisch zu Irritationen führt ist das aber leicht ausgebessert.
Die Nebenbetonungen bei "überdauerten" gehen für mich in Ordnung. In der Zeile stört mich eher der fehlende Auftakt. Also überarbeiten:



Nun also holt die Müdigkeit mich ein,
an deinem Ufer wo die Erlen stehen.
Durch Feenauen glaubte ich zu gehen,
wo Sonne überm blauen Himmel scheint;

Wo meine Muse mir zuerst gesungen!
Wenn ich zurückgeh in Erinnerungen,
die mir zur Seite standen durch die Zeit,
markier'n die Wegeszeichen Freud und Leid.

Du sanfter Strom, dein Himmelsblau so klar,
ist nun, zum Abend, nicht mehr was es war.
Doch nicht umsonst ist meine Zeit verflossen,

bleibt mir noch dieses ungetrübte Glück,
aus Jugend und aus Manneszeit entsprossen,
dass mich mit Lorbeer nun die Muse schmückt.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#8
Sehr schnell gelöst und gut dazu. So gefällt es mir gut.

Gruß

Sneaky
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