15.04.2024, 09:47
Karl Förster
1784 – 1841
LXXXIII.
Eh beide Schläfe sich nicht weiß gestalten,
Die sich entfärben, scheint’s, von Tag zu Tage,
Bin ich gefährdet, ob ich schon mich wage
Dahin, wo Amors Pfeil’ und Bogen walten.
Doch soll er mich nicht quälen mehr, noch halten,
Wie er mich zu umstricken Lust auch trage,
Noch mir das Herz, wie viel er Wunden schlage,
Mit seinen grausam giftgen Pfeilen spalten.
Nicht können aus den Augen mehr die Zähren;
Doch wissen sie den Weg, bis da zu dringen,
Daß kaum etwas vermag, sie abzuwehren.
Wohl mag der heiße Strahl mir Wärme bringen;
Doch brenn ich nicht; es kann den Schlaf mir stören
Ihr grausam Bild, doch nie ihn ganz bezwingen.
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1784 – 1841
LXXXIII.
Eh beide Schläfe sich nicht weiß gestalten,
Die sich entfärben, scheint’s, von Tag zu Tage,
Bin ich gefährdet, ob ich schon mich wage
Dahin, wo Amors Pfeil’ und Bogen walten.
Doch soll er mich nicht quälen mehr, noch halten,
Wie er mich zu umstricken Lust auch trage,
Noch mir das Herz, wie viel er Wunden schlage,
Mit seinen grausam giftgen Pfeilen spalten.
Nicht können aus den Augen mehr die Zähren;
Doch wissen sie den Weg, bis da zu dringen,
Daß kaum etwas vermag, sie abzuwehren.
Wohl mag der heiße Strahl mir Wärme bringen;
Doch brenn ich nicht; es kann den Schlaf mir stören
Ihr grausam Bild, doch nie ihn ganz bezwingen.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.