07.04.2024, 00:19
In Übertragung von
Richard Zoozmann
1863 – 1934
XVIII. Venus und Frohwillkommen.
„Du kränkest den Geliebten gar zu bitter,“
Sprach Venus, „ihn, der dir so sehr ergeben;
Solch hohe Dame wüßt ich kaum im Leben,
Daß ihn sie nicht erküre gern zum Ritter.
Denn er ist jung und höflich, haßt den Flitter,
Ist kühn, freimütig, ritterlich im Streben;
Ruf ihn, versprich ihm einen Kuß daneben,
Verschwiegen ist er, und kein Unrecht litt er.“
Da sagte Frohwillkomm: „Mag er denn kommen
Und küssen die so heißersehnte Blume;
Doch handle klug er und zu seinem Ruhme,
Daß ichs nicht nötig habe, ihn zu schmälen.“ –
„So suche gute Boten dir zu wählen,“
Sprach Venus, daß die Nachricht ihm mag frommen.“
.
Richard Zoozmann
1863 – 1934
XVIII. Venus und Frohwillkommen.
„Du kränkest den Geliebten gar zu bitter,“
Sprach Venus, „ihn, der dir so sehr ergeben;
Solch hohe Dame wüßt ich kaum im Leben,
Daß ihn sie nicht erküre gern zum Ritter.
Denn er ist jung und höflich, haßt den Flitter,
Ist kühn, freimütig, ritterlich im Streben;
Ruf ihn, versprich ihm einen Kuß daneben,
Verschwiegen ist er, und kein Unrecht litt er.“
Da sagte Frohwillkomm: „Mag er denn kommen
Und küssen die so heißersehnte Blume;
Doch handle klug er und zu seinem Ruhme,
Daß ichs nicht nötig habe, ihn zu schmälen.“ –
„So suche gute Boten dir zu wählen,“
Sprach Venus, daß die Nachricht ihm mag frommen.“
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.