20.02.2014, 11:25
Sophie Mereau
(1770 - 1806)
Die Gottheit
Als einst dem Chaos werdender Gestalten,
Sich auch der Mann mit stolzer Form entzogen,
Der Gottheit Bilder noch auf heil’gen Wogen,
Mit reinen Strahlen in dem Reinen wallten:
Da fühlt er schnell die heil’ge Gluth erkalten,
Das Bild der Göttlichkeit ist ihm entflogen;
Zum Thier fühlt er sich schnell herabgezogen,
Und ringt mit ihm um herrschende Gewalten.
Bald ward das Weib – es führt der Seraph Liebe,
Sie dem Gesunknen zu – und sanfte Triebe
Umschlingen ihn mit himmlischem Gefieder.
Als liebend er der Liebe sich ergeben,
Sieht er die Schönheit jeder Form entschweben;
Und nur in ihr find’t er die Gottheit wieder!
(1770 - 1806)
Die Gottheit
Als einst dem Chaos werdender Gestalten,
Sich auch der Mann mit stolzer Form entzogen,
Der Gottheit Bilder noch auf heil’gen Wogen,
Mit reinen Strahlen in dem Reinen wallten:
Da fühlt er schnell die heil’ge Gluth erkalten,
Das Bild der Göttlichkeit ist ihm entflogen;
Zum Thier fühlt er sich schnell herabgezogen,
Und ringt mit ihm um herrschende Gewalten.
Bald ward das Weib – es führt der Seraph Liebe,
Sie dem Gesunknen zu – und sanfte Triebe
Umschlingen ihn mit himmlischem Gefieder.
Als liebend er der Liebe sich ergeben,
Sieht er die Schönheit jeder Form entschweben;
Und nur in ihr find’t er die Gottheit wieder!