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Creizenach, Theodor: An Lenau
#1
Theodor Creizenach
1818 – 1877


An Lenau

In banger Zeit hast du dein Lied erhoben,
Kaum fragend, ob es je zur That gedeihe;
Denn schwermuthsvoll war deine Dichterweihe,
Und Schwermuth wirkten dir die Sterne droben.

Doch in den dunklen Grund war leis’ gewoben
Ein Hoffungstraum: daß Oestreich sich befreie,
Um einzugeh’n in die Nationenreihe;
Und siehe da! Es hat sich nun erhoben.

Du Armer durftest ihm die Zeit der Klage,
Wie Nachtigallen im verkängten Zimmer,
Durch Zaubertöne wehmuthsreich versüßen.

Nun kommt der erste Strahl vom jungen Tage;
Doch Memnon ist erstarrt, und kann den Schimmer
Des neuen Lichts mit keinem Klang begrüßen.
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