Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Sie und Er
#1
Sie

Ob ich es soll im raschen Wahne wagen,
Von deinem Arm umfangen mich zu lassen,
Ganz hin mich gebend, stark dich zu umfassen?
Ob nur der Liebe Sonne mir soll tagen?

Ob ich den schwachen Mächten soll entsagen,
Die, schüren sie, der Liebe Flammen hassen?
Ob ich dich soll, ob jene kühn verlassen?
Es will die angstbestürmte Brust verzagen!

So sturmgeschlagen rauschen auf die Wogen,
Doch ihr Ertosen klaget meiner Trauer:
In unsern Tiefen wohnt ein nächt’ger Schlummer.

Und abwärts ist mein Sehnen ernst gezogen,
Dem Kampf entweichend, dort mit Hoffnungsschauer
Erseh’ ich Rast von meinem heißen Kummer.
Zitieren
#2
Er

Die zarten Saiten, stark erschüttert, lassen
Umleuchten nicht von himmlischen Akkorden
Der Harmonien Kelch; vom rauhen Norden
Erbrausen Stürme, die das Schöne hassen.

Auf raffe dich und wisse dich zu fassen,
Des Himmels Götterkraft ist dir geworden!
Des Himmels Feuer soll das Ird’sche morden,
Das Schreckbild der Gewöhnlichkeit erblassen.

Die Kraft der Liebe waltet unbestritten,
In Flammenfluten tauch’ und neugeboren
Entschwinge stark dich zu der blauen Klarheit!

Die Afterwelt entsinkt den Flammentritten;
Wir fanden uns, die wollend sich verloren;
Dem Doppeltod erstand das Uns zur Wahrheit.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste
Forenfarbe auswählen: