19.02.2014, 12:25
Sonett II
Über den Thurn zu Straßburg
Prinz aller hohen Thürn', als jemals wird beschauen
Der Sonnen klarer Glanz, und vor beschauet hat;
Wie recht, weil Straßburg ist dergleichen schöne Stadt,
Hat man dich nur in sie alleine müssen bauen.
Du rechtes Wunderwerk bist zierlich zwar gehauen
Doch noch bei weitem nicht zu gleichen in der Tat
Der feinen Polizei, dem weisen Recht' und Rat'
Und großer Höflichkeit der Männer und der Frauen.
Welch' über deine Spitz' an Lobe zu erhöhen:
Kein Ort wird irgend je gefunden weit und breit
Der ihnen gleichen mag an Güt' und Freundlichkeit.
Wie wohl gibt die Natur hiermit uns zu verstehen,
Daß, wann die Bäue gleich mehr steinern sind als Stein,
Der Menschen Herzen doch nicht sollen steinern sein.
Über den Thurn zu Straßburg
Prinz aller hohen Thürn', als jemals wird beschauen
Der Sonnen klarer Glanz, und vor beschauet hat;
Wie recht, weil Straßburg ist dergleichen schöne Stadt,
Hat man dich nur in sie alleine müssen bauen.
Du rechtes Wunderwerk bist zierlich zwar gehauen
Doch noch bei weitem nicht zu gleichen in der Tat
Der feinen Polizei, dem weisen Recht' und Rat'
Und großer Höflichkeit der Männer und der Frauen.
Welch' über deine Spitz' an Lobe zu erhöhen:
Kein Ort wird irgend je gefunden weit und breit
Der ihnen gleichen mag an Güt' und Freundlichkeit.
Wie wohl gibt die Natur hiermit uns zu verstehen,
Daß, wann die Bäue gleich mehr steinern sind als Stein,
Der Menschen Herzen doch nicht sollen steinern sein.