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Auf einen Kuß
#1
Auf alle meine Not, auf so viel Angst und Klagen,
Auf Seufzen, Ach und Weh, auf höchste Traurigkeit,
Auf das, wodurch mein Herz empfand sein tiefes Leid,
Wird doch mein Lieb bewegt, mir eins nicht abzuschlagen.

Ich mag gewißlich wohl von gutem Glücke sagen;
Sie kam ja endlich noch, die sehr gewünschte Zeit,
Und hat mir Herz und Sinn durch einen Kuß erfreut;
Ich habe diese Gunst doch endlich weggetragen.

Der Tau, der süße Tau, der auf den Lippen schwebt,
Der Mark und Bein erquickt, dadurch mein Geist noch lebt,
Kann alle meine Furcht und Trauren von mir scheiden.

Ihr Götter, die ihr schaut hier zu uns Menschen her,
Kehrt ja mir diese Freud und Trost in kein Beschwer,
Der Kuß ist wohl verkauft um solche Not und Leiden.
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