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An die Bienen
#1
Sonett VII


An die Bienen

Ihr Honigvögelein, die ihr von den Violen
Und Rosen abgemeyt den wundersüßen Saft,
Die ihr dem grünen Klee entzogen seine Krafft,
Die ihr das schöne Feld so oft und viel bestohlen.

Ihr Feldeinwohnerin’, was wollet ihr doch holen,
Daß so euch noch zur Zeit hat wenig Nutz geschafft,
Weil ihr mit Dienstbarkeit des Menschen seid behaft,
Und ihnen mehrenteils den Honig mußtet zollen?

Kommt, kommt zu meinem Lieb' auf ihren Rosenmund,
Der mir mein krankes Herz hat inniglich verwundt,
Da sollt ihr Himmelspreis' auch überflüssig brechen:

Wann aber jemand sie will setzen in Gefahr
Und ihr ein Leid antun, dem sollst du starke Schar
Für Honig Galle sein und ihn zu Tode stechen.
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