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Du schöne Tyndaris, wer findet deines gleichen,
#1
Sonett XI

Du schöne Tyndaris, wer findet deines gleichen,
Und wollt' er hin und her das ganze Land durchziehn?
Dein' Augen trutzen wohl den edelsten Rubin,
Und vor den Lippen muß ein Türkis auch verbleichen.

Die Zähne kann kein Gold an hoher Farb' erreichen,
Der Mund ist Himmelweit, der Hals sticht Atstein hin:
Wo ich mein Urteil nur zu fällen würdig bin;
Alecto wird dir selbst des Haares halben weichen.

Der Venus Ehemann geht so gerade nicht,
Und auch der Venus Sohn hat kein so scharf Gesicht.
In summa, nichts mag dir verglichen werden können:

Weil man dann denen auch, die uns gleich, nicht sind wohl,
Geht es schon sauer ein, doch gutes gönnen soll,
So wünsch' ich daß mein Feind dich möge lieb gewinnen.
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