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Ich gleiche nicht mit dir des weißen Mondes Licht:
#1
Sonett XXXVII

Ich gleiche nicht mit dir des weißen Mondes Licht:
Der Monde fällt und steigt; du bleibst in einem Scheine:
Ja nicht die Sonne selbst: die Sonn' ist ganz gemeine,
Gemein' auch ist ihr Glanz; du bist gemeine nicht.

Du zwingst durch Zucht den Neid, wie sehr er auf dich sticht.
Ich mag kein Heuchler sein, der bei mir selbst verneine,
Das was ich jetzt gesagt: es gleichet sich dir keine,
Du bist dir ähnlich selbst; ein ander Bild gebricht,

Das dir dich zeigen kann; du bist dein eigen Glücke,
Dein eigenes Gestirn, der Schönheit Meisterstücke.
Du hättest sollen sein wie noch die Tugend war,

Geehret als ein Gott, in der Welt ersten Jugend.
So währe wohl gewiß gewesen deine Tugend,
Die Kirch' und Opferung, der Weihrauch und Altar.
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