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Du güldne Freiheit du, mein Wünschen und Begehren:
#1
Sonett XXXVIII


Du güldne Freiheit du, mein Wünschen und Begehren:
Wie wohl doch wäre mir im Fall ich jederzeit.
Mein selber möchte sein, und wäre ganz befreit,
Der Liebe die noch nie sich wollen von mir kehren.

Wiewohl ich öfter mich bedacht bin zu erwehren.
Doch lieb' ich gleichwohl nicht, so bin ich wie ein Scheit,
Ein Stock, und rauhes Blei. Die freie Dienstbarkeit,
Die sichere Gefahr, das tröstliche Beschweren

Ermuntert meinen Geist, daß er sich höher schwingt,
Als wo der Pöbel kreucht und durch die Wolken dringt,
Geflügelt mit Vernunft und mutigen Gedanken.

Drum geh' es wie es will, und muß ich gleich davon,
So überschreit' ich doch des Lebens enge Schranken;
Der Name der mir folgt ist meiner Sorgen Lohn.
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