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Der Dichter und die Muse
#1
Du läßt, mein Freund, schon wieder dich ertappen
Auf Wegen, die zur Dunkelheit dich lenken:
Statt rücksichtsvoll des Publicums zu denken,
Stehst du vertieft, gehst satteln deinen Rappen

Und schmeichelst ihm und legst ihm an die knappen
Sonettenzügel. Niemand will dich kränken,
Doch, was du schreibst, taugt nicht zu Festgeschenken.
Ja, dein Genie hat Hang zum Überschnappen.

Nicht Prachtgefäße, schwer von Edelsteinen,
Nein, Kuchen formt des wahren Dichters Tugend,
In dessen Brei Gedanken mundrecht scheinen.“

Sie sprach’s, er hört’s – und ward, nach Bändern lugend,
Präses in Mittelmäßigkeitsvereinen
Und Novellist für unsre reife Jugend.
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