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Einem scheugewordenen Herzen
#1
Ist’s denn unmöglich, von den nichtgen Dingen,
Die tausendfach uns Gram und Kampf bereiten,
Ist Dir’s unmöglich, wie in alten Zeiten
Zum Blick in’s Licht Dein Herz emporzuringen?

O, könntest Du’s! Dann, ruhend in den Schwingen
Des eignen Friedens, fern den Eitelkeiten
Der kleinen Selbstsucht, möchtest Du nicht streiten
Und hättest Muth, Dein bessres Theil zu bringen.

Glaub mir: Ein Sinn voll Hochmuth, eng und spröde
Dem fremden Ton, der anpocht, zugeschlossen,
Ihn dünket bald die eigne Heimath öde.

Doch glücklich er, den keine noch so schnöde
Mißlungne Form erschreckt, der nie verdrossen,
Bis er den Kern der Lebensfrucht genossen.
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