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Neumann, Friedrich Wilhelm: An eine Rose
#1
Friedrich Wilhelm Neumann
1781 - 1834


An eine Rose

Was lächelst du mit halbgeschloß’nem Munde
Mich, Rosenblümchen an? Du willst mir zeigen
Der süßen Lippen Bild? Doch du mußt schweigen,
Bringst von den lieben Worten nimmer Kunde.

Wohl bist auch du mit meinem Schmerz im Bunde:
Wie sie willst du dein Köpfchen freundlich neigen,
Flüstern wie sie; doch, ach! dein freundlich Schweigen
Eröffnet schmerzend mir des Herzens Wunde.

Seit sie entflohn, die Farben, Töne, Düfte
In sich vereint, ist mir die Sonn’ ein Feuer,
Du ein Gewächs, der Himmel blaue Luft nur.

Ein Grabgeflüster ist das Wehn der Lüfte,
Die Erde eine weiter Todtengruft nur;
Grabstein ist der Gebirge alt Gemäuer.


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