Der Weg des Christen

[ZaunköniG]

Der Weg des Heiles, den die Christen wallen,
Er ist kein Pfad durch holde Frühlingsauen,
Wo Blumen rings aus sanftem Rasen schauen,
Und Harmonie'n aus Busch und Waldung schallen;

Gar scharf ist er und steil und leicht zum Fallen,
Und dunkel oft, und oft so voll von Grauen,
Daß nichts dir bleibt, als seufzendes Vertrauen,
Davon die Seufzer einsam wiederhallen.

So will's der Herr, der Blut geschwitzt im Garten,
Den in der Wüste suchte der Versucher,
Und den im Tod noch schmähten die Verflucher.

Drum zage nicht, und stärk' dich im Erwarten!
Was auch die Weisen stolz von Frieden reden,
Des Christen Herz hat allzeit Kreuz Fehden.