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Die glückliche Nacht
#1
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(Johannes vom Kreuz)


Aus Sonnenschein verbarg ich mich in Schatten;
Da labte mich das Dunkel, wie die Kühle;
Mir war es Lust, zu schaun der Stralen Spiele
Im hohen Laub und auf des Grases Matten.

Doch Ruhe wollt' auch da mir nicht gestatten
Des Herzens Drang und meines Geistes Schwüle;
Mich trieb's in Dickicht, wie zu sicherm Ziele,
Wo Dämm'rung kaum die offnen Augen hatten.

Und immer tiefer strebt' ich in das Dunkel,
Und immer heller ward mir ein Gefunkel,
Das nicht von außen drang an meine Blicke.

Und als nun ganz die Nacht mich eingehüllet,
Und Einsamkeit mir rings die Welt erfüllet,
Da rief mein Herz: "O Licht, o Lieb', o Glücke!"
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