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Des Lebens Gaben
#1
Vorüber will das Leben eilend fliehen,
Als obs auf schnellen Meereswogen stände,
Und was es legt in unsre offnen Hände,
Muß hin mit ihm in gleichem Fluge ziehen.

Wo ist ein Blümlein, das uns lachend blühen
Will auf dem Weg, daß es zum Kranz sich bände,
Das, ob es auch ums Herz sich eng uns wände,
Nicht welken muß, vor Abend schon verglühen?

Was dir beschert ist an erwünschten Gaben,
Mit zarter Sorge woll’ es immer hüten,
Und dich daran mit stiller Lust erlaben.

Doch, wenn es welkt, laß ziehen es von hinnen;
Das Leben treibet immer frische Blüthen,
Und Neues wieder läßt sich drin gewinnen.
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