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Teufelsmaschine Sonett
#1
Teufelsmaschine Sonett



Was das Ding leistet, hat man nicht geahnt.
Sei’s drum, man hat sich ja drauf eingelassen
und staunt, denn dies und jenes scheint zu passen,
dass einem ganz von ferne plötzlich schwant,

was mit dem Ding denn los ist. Halb gefesselt
und halb belustigt sieht man Lichterscheiben
ihr eignes reimverrücktes Spielchen treiben -
und plötzlich fühlt man sich wie eingekesselt.

Jetzt nimmt das Fahrt auf, und man spürt Prozesse,
wie beim Computer, dessen Virenscanner
im Hintergrund stets alles überwacht.

Urplötzlich zeigt das Ding sich gar als Kenner
der Psyche seines Schreiber, haut mit Macht
ihm einen satten Faustschlag in die Fresse.
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#2
Hallo Dirk,

Dieses Phänomen ist wohl vielen Autoren bekannt, nicht nur Sonettisten.
Auch ich habe bei vielen meiner Gedichte das Gefühl, daß die Form gar kein Zwang ist, sondern der Kristalisationskeim für alle möglichen diffusen Gedanken und Gefühle, die mir vor dem Schreibprozess selbst nicht bewußt waren.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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