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Irrtum
#1
Irrtum

Die Welt scheint verkehrt, und die Zeit voller Biss,
weil Logik abhanden, nun lebt der Verriss.
durch Kritik verbannt werden Lob, Toleranz
in Ignoranz trotzend, da keimt Arroganz.

Das Können, die Leistung, sind Anlass zum Fluch,
gar schnell wird befleckt jedes saubere Tuch,
denn Neid auf Erfolge, die Triebfeder pur,
Unfähigkeit, Missgunst auf schleimiger Spur.

Wenn Mittelmäßige weiter erstarken,
und mit Parolen die Spitzen beharken,
dann kommt es zu Fakten, doch niemals zu Recht,
dass sie laut verkünden, was gut oder schlecht,

damit die Gemeinschaft sie ja nicht vergisst,
im irrigen Glauben, sie würden vermisst.
© Dieter Lunow
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#2
Hallo Dieter,

warum nicht mal den Jambus ersetzen, der Rhythmus hier hat Swing, geht mir gut ins Ohr. Der Anfang ist allgemein gehalten, am Ende ists dann auf eine sag ich mal Regierungsform gemünzt, auf die die breite Masse des "Stimmviehs" gehetzt wird bzw. das Mittelmaß sich darauf stürzt um zu signalisieren, wir sind wer. Anklänge an Shakespeares Sonett 66 "Tired of these".

Ich hoffe, du nimmst es nicht für krumm, wenn ich dein Gedicht mal kurz abändere, da, wo es für mich entweder im Rhythmus oder in der Sprache nicht sauber aufgegangen ist.

Die Welt scheint verkehrt, und die Zeit voller Biss,
da Logik entschwand, regiert der Verriss. (einfach vom Satzfluss) oder da Logik uns fehlt,.....

das Kritteln nun Usus, statt Lob, Toleranz (Kritk passt mir rhythmisch und vom Sinn nicht, Kritik ist nichts schlechtes..)

aus dümmlichem Trotzen erwächst Arroganz (Ignoranz passt mir im Rhythmus nicht sauber)

Das Können, die Leistung, sind Anlass zum Fluch,
gar schnell wird befleckt jedes saubere Tuch,
(der schwärzt alles Gute wie Flecken das Tuch?)

denn Neid auf Erfolge, die Triebfeder pur,
(der Neid auf Erfolg sit Triebfeder pur)
und zieht durch das Land (das Volk, die Welt?eine schleimiger Spur.

Wenn Mittelmäßige weiter erstarken (Mittelmäßige ist vom Rhythmus her nicht ganz passend, Minderbegabte?)

dass sie laut verkünden, was gut oder schlecht,
das "dass" hat keine glückliche Stellung, ich muss mich da zwingen unbetont zu lesen.

der irrige Glauben hat mich stolpern lassen. Zuerst hab ichs auf die "Gemeinschaft" bezogen, die ja Satzsubjekt ist.
Das wäre dann: dass die Gemeinschaft im irrigen Glauben, sie würden vermisst, sie nicht vergisst, es geht aber auch auf die "sie" bezogen. damit die Gemeinschaft die ja nicht vergisst, die sich im Irrglauben befinden, sie würden ansonsten vermisst werden?

Wolltest du da beide Aussagen treffen? Ganz klar ist mirs nicht. Ich hoffe, mein Zerpflücken stört dich nicht.

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#3
Hallo Sneaky,
Du hast mich mit Deinem Beitrag angenehm überrascht, mit Deinen Gedanken aber fast erschlagen.
Ich werde in Ruhe erst einmal darüber schlafen, und dann …
Ich grüße Dich herzlich
Dieter
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#4
Hallo Sneaky,
es hat etwas gedauert, Deine Änderungsvorschläge waren es wert, beachtet zu werden, doch so ganz zufrieden bin ich nicht – ich weiß nicht warum? Vielleicht die vielen Änderungen …?
Nun hier mein überarbeiteter „Irrtum“.
Herzliche Grüße
Dieter
Irrtum
Die Welt scheint verkehrt, und die Zeit voller Biss,
wenn Logik abhanden, regiert der Verriss.
Das Kritteln nun Usus, statt Lob, Toleranz
aus dümmlichen Trotzen erwächst Arroganz.

Das Können, die Leistung, sind Anlass zum Fluch,
der schwärzt alles Gute, wie Flecken ein Tuch,
der Neid auf Erfolge, die Triebfeder pur,
er zieht durch das Land seine schleimige Spur.

Wenn Minderbegabte listig erstarken,
und mit Parolen die Spitzen beharken,
dann kommt es zu Fakten, doch niemals zu Recht,
wenn sie laut verkünden, was gut oder schlecht.

Zum Wohle von Allen, die wachsamen Augen
weil Irrtümer niemals als Vorbilder taugen.
© Dieter Lunow
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#5
Hallo Dieter,

Grundsätzlich finde ich die Idee zu Deinem Sonett sehr gut. Es spricht mir aus der Seele. Im letzten Drittel hätte ich mir ein lohnenderes Lebensziel gewünscht. Eine tiefere Lebensweisheit eine Lösung. Ich weiß auch noch nicht so richtig. Sneaky's Anmerkungen sind nützlich. Eingearbeitet laufen sie für mich noch nicht rund.

Betrachte meine Anmerkungen nur als Empfindungen von einem Neuling ohne große Ahnung.

Ich bin gespannt auf weitere Meinungen und Anregungen.

LG detlef
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#6
Hallo Detlef,
Deine Gedanken sind für mich logisch, denn so richtig glücklich bin ich mit der neuen Fassung auch nicht. Es ist eben die Frage, wie man weiter vorgeht.
Vom Ursprung abgekommen, da jeder etwas Anderes aus den Zeilen liest, ist es für mich jetzt viel schwerer, denn "unrund" ist mir, wenn auch richtig ausgedrückt, etwas zu wenig griffig; ich will daher den Text zunächst so belassen.
HG Dieter
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