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Blumen im Lebensbuche
#1
Vom Saume nur des hehren Musenhaines
Pflückt’ ich, o Göttin, schlichte Blüten mir.
Sie welken nicht: so legt’ ich Ungemeines
In meines Lebens dürftig buch als Zier.

Sie lassen mich erinnernd Wunder schauen,
Die einst entzückt mein trunknes Herz genoß.
Es weht mich an von jenem Wonnegrauen,
Das heil’ge Schauer in den Busen goß.

Mein Auge wird, und so die Lettern, trüber;
Des Blätterns bin ich und des Lesens satt.
In Weiheschatten sehn’ ich mich hinüber
Und frage bang ihr ewiggrünes Blatt.

Zerfalle, Buch, und modre mit den andern.
Es bleibt der Kranz und tröstet so da wandern.
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