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Prometheia
#1
I.

Hinweg die Götter! Keine Mittler duldet
Noch ihre Tafeln, wer sich Schöpfer weiß.
Prometheus lebt, und was man Brdern schuldet
Lehrt seine Enkel keiner Herrn Geheiß.

Erhabnes All! aus einem Wunderborne
Ersprühte deiner Sterne Flammentanz.
Meer und Gebirg und Wuchs vom Samenkorne
Lebt durch des Himmels steten Liebesglanz.

Die schwerste Glut, die ballte sich zu Herzen;
Das reinste Licht entzündete den Geist.
Er sah das Reich des Haders und der Schmerzen,
Des Wahnes Trübe, die ins Finstre reißt;

Und Raserei vom Untergang zu retten
Erfand er sänftigend geweihte Ketten.
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#2
II.

Des Handelns Richtscheit, Taten abzumessen,
Ersann des Äthers und der Schlacke Sohn;
Gesetze, die den Arm der Willkür pressen,
Und des Gemeinwohls ehrfurchtsichern Thron.

Zum Ring des Staates schloß er Bürgerhände,
Wo jeder Fürst und jeder Untertan,
Weil jeder Richter, den sein Urteil bände,
Das er geschöpft aus seelemtiefem Plan.

Gerechtigkeit, die Mutter der Gebote,
Hält über Welten Wage und Gewicht.
In dunkle Schalen wirft sie erzne Lote
Und Tote fordert ihrer Schuld Gericht,

Und jede Macht, wofern ihr Tun entschleiert,
Beugt sich der Stirne, die die Reinen feiert.
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