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Das tröstende Lied
#1
Du Sommerschwalbe an des Kerkers Gitter,
Du Wehenkind, geschmiegt zur Zeugerbrust:
Bangt dir, o Lied, vor nahem Ungewitter?
Suchst du der warmen Küsse Segenslust?

Du bringst die Blume, die dein Glück gefunden
Am stillen Waldsaum, duftend, taugetränkt.
Was soll der Lorbeer, der, dem Neid entwunden,
Sich spät auf wehdurchpochte Schläfen senkt?

Mag graues Haar den Scheitel mir umwallen,
Du bleibst so jung wie Lenz und Sonnenlicht.
Mag dieser morsche Bau in Trümmer fallen,
Wenn deine Schwinge sich in Äther flicht.

Du trägst mein Herz, du rettest die Gedanken,
Wenn diese Glieder längst in Staub versanken.
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