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Menschenlehm
#1
Der Undank schändet stets des Menschen Trachten.
Nie wird der Mitte heilig Maß verehrt.
Kaum ist gestillt der Sehnsucht dürres Schmachten,
Schon wird die Saat vom Übermut verheert.

Die Lust wird Last, wenn er sie sicher wähnet,
Und treue Liebe reizt zum Folterspiel.
Umworbenster Besitz, er wird begähnet,
Und Wechsel heißt der Laune Gaukelziel.

Der Gaben Füllhorn, strömend ausgeschüttet,
Ersättigt es den steten Darber Neid?
Von Durst nach Gold und Macht und Ruf zerrüttet
Sieht er den Mangel in der Fülle Kleid.

O Menschenpuppe! Lehm verschlammter Gossen!
Dich knetete ein Gott zu Nachttischpossen.
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