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Einsam
#1
Am kühlen Waldquell sitz ich einsam, brütend,
Und füttre still mein sanftes Taubenpaar.
Wie Schnee und Kohle blickt’s, die Schultern hütend,
Und schmiegt an Wange sich und Schläfenhaar.

Warum, o Herz, fühlst du dich abgeschieden
Und nährst in Moos und Klüften Lust und Gram?
Warum beseligt dich der Wipfel Frieden,
Zerreißt im Strom der Welt dich Stolz und Scham?

Verkennst dein Antlitz in Geschwisterzügen,
In ihren Mienen du des Glückes Mal?
Darfst, Bürger, du der Welt Gemeinde rügen?
Stimmst du nicht ein im Festlied, im Choral?

Ach, alles wahr. Doch wie ich siedend weine,
So weint dies Herze nur, dies eine, eine.
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