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Mein Evangelium
#1
Mich kümmern wenig graue Göttersagen,
Um die betäubend Priesterhader schwillt,
Äonen messend nach Minutentagen,
Am Lauterborn der Wahrheit nie gestillt.

Mich lassen kalt die eitlen Denkerfragen;
der Zeit Idol, dem Menschenringen gilt;
Kalt all ihr Werben, Hoffen, Zürnen, Wagen,
Was ihre Zunge preiset, was sie schilt.

Zum Kelch der Blume rolle meine Träne,
Mein Seufzer sei im Hauch der Nacht entführt,
Aus Sternen lächle, Reich, das ich ersehne,

Und was an Leid und Lust das Innre rührt,
Dies sei das Buch, das frei die Hand beschwöret,
Von keinem Wahn und keinem Wort betöret.
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