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Fanny Kemble: Art thou already weary of the way,
#1
GB 
Francis Anne Kemble

ART thou already weary of the way,
Thou who hast yet but half the way gone o'er ?
Get up, and lift thy burthen ; lo, before
Thy feet the road goes stretching far away.
If thou already faint, who hast but come
Through half thy pilgrimage, with fellows gay,
Love, youth, and hope, under the rosy bloom
And temperate airs of early breaking day
Look yonder, how the heavens stoop and gloom ;
There cease the trees to shade, the flowers to spring,
And the angels leave thee. What wilt thou become
Through yon drear stretch of dismal wandering,
Lonely and dark ? I shall take courage, friend,
For comes not every step more near the end.



Bist du schon müde deinen Weg zu gehen,
der du doch erst den halben Weg gegangen?
Steh auf und nimm dein Bündel; Sieh den langen
Weg sich weit vor deinen Füßen dehnen.

Wenn du ermattet bist, sag, woran lag es;
wer ging die erste Hälfte froh im Reigen
mit Liebe, Jugend unter Blütenzweigen
in milder Luft des anbrechenden Tages?

Sieh, selbst dem Himmel schwindet seine Kraft
und keine Blume mehr, die sich verschwendet.
Wohin, wenn erst die Engel dich verlassen
auf dieser öden dunklen Wanderschaft?
Was rätst du mir nun, Freund, ein Herz zu fassen,
führt doch der Weg mit jedem Schritt zum Ende.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo Zaunkönig,
dieses Sonett hast du während meiner Urlaubszeit eingestellt und ich hatte es noch gar nicht begutachtet (wie sicher so manches andere auch).

Ob es in diesem Sonett um die Midlife-Krise geht? Es würde jedenfalls gut dazu passen.

In Zeile 5/6 würde ich sagen:

Wenn du schon matt bist, sag doch, woran lag es,
du gingst die erste Hälfte froh im Reigen
...

Das 'who' ist hier kein Fragewort, sondern ein Relativpronomen, "Du, der du ..."

Schade auch, dass die 3. Freundin, Hoffnung, auf der Strecke blieb. Vielleicht solltest du stattdessen die Blüten fallen lassen.

Und dann in den Terzinen verweist sie auf eine schwierige Wegstrecke. Das wird in deiner Fassung auch nicht so ganz deutlich, dass es 'da vorne' dunkel und öde wird. Das könntest du vielleicht ein wenig stärker herausarbeiten.
Und es ist nicht der Freund, der "mir" rät. Im Gegenteil, wenn es ihm jetzt schon so schwer wird, was soll dann erst auf dem schwierigen Stück aus ihm werden. Das "I shall" verstehe ich eher als "an deiner Stelle würde ich"

Also vielleicht noch ein wenig nachpolieren. Bei diesem schönen Sonett lohnt diese Mühe ganz bestimmt.

LG Silja
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#3
Hallo Silja,

Das "Who" in Zeile fünf, hatte ich genauso gelesen. Mein "Wer" ist denn auch nur eine rhetorische Frage. Aber deine Lösung ist doch eindeutiger.
Wenn die Blüten wegfallen, was hältst du dann von der Frühlingsluft, statt milder Luft?

Zitat:Und dann in den Terzinen verweist sie auf eine schwierige Wegstrecke. Das wird in deiner Fassung auch nicht so ganz deutlich, dass es 'da vorne' dunkel und öde wird. Das könntest du vielleicht ein wenig stärker herausarbeiten.
Und es ist nicht der Freund, der "mir" rät. Im Gegenteil, wenn es ihm jetzt schon so schwer wird, was soll dann erst auf dem schwierigen Stück aus ihm werden.

Ich sehe diese Wandereung als eine Metapher auf den Lebensweg, der unweigerlich zu Nacht/Tod führt, was dem Wandernden aber erst zur Mitte der Wegstrecke allmählich bewußt wird. (wenn du so willst die Midlife-Krise) In sofern ist auch klar, "was aus ihm wird.", aber es ist auch keine Alternative nun "auf der Strecke zu bleiben". Also faß dir ein Herz und mutig voran.


LG ZaunköniG





Bist du schon müde deinen Weg zu gehen,
der du doch erst den halben Weg gegangen?
Steh auf und nimm dein Bündel; Sieh den langen
Weg sich weit vor deinen Füßen dehnen.

Wenn du schon matt bist, sag doch, woran lag es;
Du gingst
die erste Hälfte froh im Reigen
mit Liebe, Jugend, Hoffnung unter Zweigen
in Frühlingsluft des anbrechenden Tages?

Sieh dort: dem Himmel schwindet seine Kraft
und keine Blume mehr, die sich verschwendet.
Wohin, wenn erst die Engel dich verlassen
auf dieser öden dunklen Wanderschaft?
Nun gilt es sich, mein Freund, ein Herz zu fassen,
führt doch der Weg mit jedem Schritt zum Ende.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
Hallo Zaunkönig,
ja, so ist es gut. Jetzt ist alles drin.

LG Silja
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