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Ich brauche eure Hilfe zu Shakespeare 23!
#4
Hallo Paprika,

Zitat:Das es ein Liebessonett ist, war mir dann auch klar, allerdings habe ich mich gefragt ob
1. Sich der Autor nicht traut die Gefühle auszusprechen
oder
2. Ob die Gefühle so groß sind, dass er keine Worte dafür findet

Ich denke, daß Punkt 1 und zwei ab einem gewissen Punkt keinen Unterschied machen.
Wenn man auch seine übrigen Sonette liest, gerade auch die vorangegangenen, stellt man fest, daß es Shakespeare nicht an Superlativen mangelt um seine Liebe zu beschreiben. Ja er traut seinen Gedichten sogar zu (Sonett18!) unsterblichen Ruhm zu verleihen. Daher interpretiere ich es eher nach Punkt 1, als, um im Bild zu bleiben, Lampenfieber die gefundenen Worte auch auszusprechen.
Superlative haben aber andererseits die Eigenschaft nicht sehr präzise zu sein und ist nicht jedem Liebenden die eigene Geliebte die Schönste und Beste?
In den späteren Sonetten an die "Dark Lady" bricht er dann die gewohnten Superlative, ohne freilich auf sie zu verzichten.
Da wird plötzlich "Schwarz", was für ihn immer Synonym für "häßlich wie die Nacht" war durch die Liebe zum Inbegriff von Schönheit, weil er sich in eine Schwarzhaarige verliebte.
Dort gesteht er also auch ein, daß alle großen Worte nur subjektiv sind (wie die Gefühle selbst) und also nie objektiv richtig sein können.

Ich denke also nicht, daß ´du dich zwischen den beiden Auslegungen entscheiden mußt.

LG ZaunköniG

P.S.: Von wem sind die Übersetzungen?
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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RE: Ich brauche eure Hilfe zu Shakespeare 23! - von ZaunköniG - 14.07.2008, 15:55

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