03.11.2024, 02:23
Auf den Tod König Ludwigs II.
Der Wahn, dein Freund, entartete zum Diebe:
Derweil du träumtest, stahl er dir die Krone.
Dann stieß dich Staatswohl ehrfurchtsvoll vom Throne;
Und half dir nichts des Volks ohnmächt’ge Liebe.
Empört aufbäumten sich des Herrschers Triebe
Zum tetztenmal im armen Erdensohne:
Er sieht, ihm droht unwürd’gen Lebens Frone –
Da wußt’ er, was dem König übrig bliebe:
Zu sterben! – Und mit unbeugsamem Willen
Beugst du das Haupt und tauschst es in die Wogen,
Den Durst der Majestät im Tod zu stillen.
Ob Schuld, ob Schicksal dich hinabgezogen?
Wer löste je die alte Rätselfrage! –
Die Thräne rinnt; der Dank wird Totenklage.
.
Der Wahn, dein Freund, entartete zum Diebe:
Derweil du träumtest, stahl er dir die Krone.
Dann stieß dich Staatswohl ehrfurchtsvoll vom Throne;
Und half dir nichts des Volks ohnmächt’ge Liebe.
Empört aufbäumten sich des Herrschers Triebe
Zum tetztenmal im armen Erdensohne:
Er sieht, ihm droht unwürd’gen Lebens Frone –
Da wußt’ er, was dem König übrig bliebe:
Zu sterben! – Und mit unbeugsamem Willen
Beugst du das Haupt und tauschst es in die Wogen,
Den Durst der Majestät im Tod zu stillen.
Ob Schuld, ob Schicksal dich hinabgezogen?
Wer löste je die alte Rätselfrage! –
Die Thräne rinnt; der Dank wird Totenklage.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.