10.10.2024, 12:04
Sappho
Gedenk’ ich deines Schicksals, fühl’ ich Grauen
Und Angst vor jener Macht, die du besungen!
Und die dich, Stolze, endlich doch bezwungen,
Zerschellt zu ihren Füßen durfte schauen!
Dein Liebeslied half einen Thron dir bauen
Von Ruhm und Ehr’; dein Sang hat ihn errungen.
Doch als dem eignen Herzen er erklungen –
Hatt’ es dich nicht gewarnt, ihm zu mißtrauen? –
Wohl darf die Muse mit der Liebe kosen.
Weh dir, daß du dies einmal hast vergessen!
Ist nicht geweiht dem Bund der Liebelosen,
Wer Götterkraft als Erdenweib besessen?
Du gabst der Liebe dich, - und lernt’st dich hassen;
Du trugst es nicht, daß dich dein Stolz verlassen!
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Gedenk’ ich deines Schicksals, fühl’ ich Grauen
Und Angst vor jener Macht, die du besungen!
Und die dich, Stolze, endlich doch bezwungen,
Zerschellt zu ihren Füßen durfte schauen!
Dein Liebeslied half einen Thron dir bauen
Von Ruhm und Ehr’; dein Sang hat ihn errungen.
Doch als dem eignen Herzen er erklungen –
Hatt’ es dich nicht gewarnt, ihm zu mißtrauen? –
Wohl darf die Muse mit der Liebe kosen.
Weh dir, daß du dies einmal hast vergessen!
Ist nicht geweiht dem Bund der Liebelosen,
Wer Götterkraft als Erdenweib besessen?
Du gabst der Liebe dich, - und lernt’st dich hassen;
Du trugst es nicht, daß dich dein Stolz verlassen!
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.