25.09.2025, 08:48
Ilse von Stach
1879 - 1941
Laß mich dein holdes Angesicht betrachten! -
Was für ein Wort! Halb zärtlich, halb vermessen,
als hätte ich der Jahre Zahl vergessen,
die aus dem holden Knaben einen Menschen machten.
Die in sein Antlitz tausend Zeichen brachten,
weil er doch wißbegierig unterdessen
als Gast und Wirt an jenem Tisch gesessen,
da man die Früchte speist aus Sphären und aus Schachten.
Ernst sein ist alles, sagt dein Angesicht.
Und schimmert doch durch Reife und durch Strenge
das Holdsein wie ein unbesiegtes Licht,
treibt Wissensforderung aus ihrer Enge, -
bis sich ein Kranz um die gelehrte Stirne flicht -
und über Thesen siegen Bilder und Gesänge.
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1879 - 1941
Laß mich dein holdes Angesicht betrachten! -
Was für ein Wort! Halb zärtlich, halb vermessen,
als hätte ich der Jahre Zahl vergessen,
die aus dem holden Knaben einen Menschen machten.
Die in sein Antlitz tausend Zeichen brachten,
weil er doch wißbegierig unterdessen
als Gast und Wirt an jenem Tisch gesessen,
da man die Früchte speist aus Sphären und aus Schachten.
Ernst sein ist alles, sagt dein Angesicht.
Und schimmert doch durch Reife und durch Strenge
das Holdsein wie ein unbesiegtes Licht,
treibt Wissensforderung aus ihrer Enge, -
bis sich ein Kranz um die gelehrte Stirne flicht -
und über Thesen siegen Bilder und Gesänge.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.