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Der Trauernden
#1
Der Trauernden

Wenn uns das Glück in seine Träume wiegt,
Vermögen selten wir den Stolz zu meiden,
Dass wir uns selbst genügen; und wir scheiden
Vom Nächsten selbst, von solchem Wahn besiegt.

Doch wenn das Herz der Wucht des Grams erliegt,
Verlangt es nach Genossen seiner Leiden;
Es neigt sich sehnend gleich den Trauerweiden,
An die des Sees kühle Flut sich schmiegt.

Vergisst Du meine Geliebte, wenn in Scherzen
Und Lust die Stunden flüchtig Dir enteilen,
So soll mich dies Vergessen nimmer schmerzen.

Doch gönne mir, den Schmerz mit Dir zu teilen;
Es sei Dein Gram befreundet meinem Herzen,
Dann darf ich immer, wo Du weintest, weilen.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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