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Zwei Ufer
#1
Zwei Ufer

Wie düster dort an Fels sich Felsen schließen!
Als gramgebleichtes Lockenhaar erhellen
Auf hoher Firn des Schnee’es Silberstellen
Das dunkle Haupt der alten Bergesriesen.

Doch hier bekränzt von Weingerank und Wiesen
Siehst Du die heitern Berge sanft sich schwellen,
Und hörst das freud’ge Rauschen ihrer Quellen,
Die durch die Blumengründe sich ergießen.

Zwei Ufer sind’s, die unversöhnbar scheinen —
Doch ob Natur sie trennte, sie vereinen
Zum holden Bild sich in dem klaren See.

Sie ruhn vereint, versöhnt im tau’gen Blick
Der Wogen, wie des Lebens Lust und Weh,
Strahlt sie der Dichtung Spiegel uns zurück.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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