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Ein schöner Wahn umgaukelt mein Gemüth
#1
Ein schöner Wahn umgaukelt mein Gemüth.
So gäbst du, Holde, durch dein frühes Sterben
Mir Freiheit, dort aufs neu um dich zu werben,
Ob feindlich schon uns hier das Leben schied!

Wer hätte wohl ein größres Recht an dich,
Wenn nun die Seele sich ins Jenseits flüchtet,
Und von der Spreu die Körner sind gesichtet,
Als der dich treu im Tod geliebt, als ich?

Doch wie die Tropfen in dem Meer verrinnen,
So könnt' es sein, daß durch den Parzenschnitt
Dem Weltgeist sich der Einzelgeist vermähle.

Wird auch dabei mein Lieben wohl gewinnen? -
Sei's, wie es sei; ich tröste mich damit:
Lebst du, so lebst du nur für meine Seele.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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