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Die Serenade
#1
Die Serenade
(Auf ein Gemälde)


Die Jungfrau lauschet hinterm Fenstergitter,
Ihr Auge blickt voll inn'ger Wonne nieder,
Wie pocht das Herzchen unruhvoll am Mieder:
Denn vor dem Hause steht ein schöner Ritter.

Es klingt in seiner Hand die gold'ne Cyther,
Und schmachtend singt er zarte Minnelieder,
Schaut auf die Saiten, blickt zum Fenster wieder,
Seufzt ob der Spröden, nennt sein Schicksal bitter.

Sie kann allein das Leben ihm verschönen,
Sie ist sein Ruf bei Tanz und Kriegsgewitter,
Zu ihr allein steht all' sein liebend Sehnen.

Geduld! wer trotzt den sanften Zaubertönen?
Sie fällt - so wie die reife Saat dem Schnitter -
In Deinen Arm, und wird die Liebe krönen.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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