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Sonnets 048
#1
William Shakespeare
1564 – 1616 England



XLVIII.

How careful was I, when I took my way,
Each trifle under truest bars to thrust,
That to my use it might unused stay
From hands of falsehood, in sure wards of trust!
But thou, to whom my jewels trifles are,
Most worthy of comfort, now my greatest grief,
Thou, best of dearest and mine only care,
Art left the prey of every vulgar thief.
Thee have I not lock'd up in any chest,
Save where thou art not, though I feel thou art,
Within the gentle closure of my breast,
From whence at pleasure thou mayst come and part;
And even thence thou wilt be stol'n, I fear,
For truth proves thievish for a prize so dear.


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#2
Übersetzung von
Terese Robinson



XLVIII.

Wie sorgsam war ich, ging ich aus dem Haus,
Wie wahrt ich ängstlich den geringsten Tand,
Schloß alles mir zum Nutz vom Nutzen aus,
Schützt es vor jeder ungetreuen Hand!
Doch dich, vor dem Juwelen Flitter sind,
Der stets mein Trost, mein tiefster Kummer heute,
Liebstes vom Lieben, Glück und Sorgenkind,
Dich ließ ich achtlos, jedem Dieb zur Beute.
Dich schloß ich nicht in andre Lade ein,
Als, wo du nicht bist, doch wo ich dich glaubte,
In meines Herzens liebevollen Schrein,
Wo ich zu gehn und kommen dir erlaubte;

ich fürchte, dich verlor ich, denn ich weiß,
Selbst Tugend wird zum Dieb um solchen Preis.



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#3
In der Übersetzung von
Johann Gottlob Regis



XLVIII.

Wie sorgsam barg ich jeden kleinen Tand,
Als ich auf Reisen ging, in Kofferwände,
Damit ich unberührt von falscher Hand
Zu eignem Zweck ihn sicher wiederfände!

Und du, dem Tand nur meine Perlen sind,
Mein treuer Trost, und nun mein größter Gram auf Erden,
Du einzig höchstes Gut, das meine Seele minnt,
Kannst jedes schnöden Diebes Beute werden!

Dich schließt kein Koffer mir noch Kasten ein,
Als der, wo du nicht bist – und doch fühl ich dich drinnen –
Hier in der Brust, dem trauten Kämmerlein,
Wo du, nach freier Lust, kannst kommen und entrinnen:

Und da noch, fürcht ich, stiehlt man mir mein Lieb;
Denn um so teuren Preis wird Treue selbst zum Dieb.


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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