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Paul Bril: Landschaft mit Vesta-Tempel
#1
Josef Riga

Ombra mai fu

Wir können nicht anders,
Wir werden in allem Geschehen,
In allem was uns begegnet,
Stets menschliche Formen sehen.

Hier ist es die Felsenwand,
Sie bildet ein Gesicht,
Unter dem Haar der Bäume,
Den Mund geöffnet der Gischt

Des fallenden Wasserstrahls.
Als tränke er daraus,
So öffnet sich der Mund.
Es ist ein tiefes Zuhaus’

Und auch eine Fremdheit darin,
Ein Teil der Natur zu sein.
Wir leben und weben in ihr,
Und bleiben doch endlich allein.

Wir sind von ihr abgetrennt,
Wir kauern und stehen gebannt,
Wir staunen und fühlen uns klein,
Der Wasserfall ist ein Rand,

Den wir nicht überschreiten.
Der Tempel der Vesta ist fern.
Zu fern um ihn zu erreichen?
Sein Herdfeuer hätten wir gern.

Doch hier steht er nur als ein Zeichen
Für die Sehnsucht nach einem Zuhause.
Der Abend wird kalt sein
Und weit ist der Weg zur Klause.
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Paul Bril: Landschaft mit Vesta-Tempel - von Josef Riga - 09.10.2019, 06:19

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