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John Keats: Happy is England
#8
Hallo ALCEDO,

ich gebe dir gerne Recht: der Anfang ist besser als Ausruf gestaltet. Entweder "England ist glücklich" oder "Glückliches England"! Ich werde das abändern. Eigentlich ist die letzte Fassung als die endgültige gemeint gewesen und auch als erste entstanden. Die anderen beiden waren nur als Spielereien gedacht um zu sehen, wie es sich entwickelt, wenn man die Zeilen bzw. Reime umstellt. Dabei gab es die Chance, den Begriff "lind" i. S. von mild, leicht, zart etc. und den Baumnamen "die Linden" zu vertauschen, was auf die etymologischen Ursprünge dieser Wörter hinweist. Bäume hatten ja bei uns alten Germanen immer auch magische und emotionale Bedeutungen. Daher auch die vielen Namen, die sich von Bäumen herleiten, etwa Sieglinde, Gerlinde oder Amalinde (=die Linde der Amaler; ahdt.: Amalinta; nhdt.: Amelie!)
Dass das Gedicht gerade jetzt im Forum steht, wo Englands Zukunft uns so sehr beschäftigt ist ein reiner Zufall; entstanden ist die Übersetzung bereits vor einem Jahr. Aber tatsächlich: ein gewisser Geist insulärer Selbstzufriedenheit ist ihm ja in der Tat nicht abzusprechen. Man sieht mal wieder, wie zäh die Briten an ihrem Land hängen.

Hallo ZaunköniG,

fast hättest du und Alcedo mich "überredet" , den Anfang umzuschreiben. Aber deine Überlegung, dass es ja im Gedicht um die Spannung geht, dass einerseits zwar "England glücklich" ist (macht?) , andererseits aber auch die Ferne lockt, wird durch einen euphorischen Ausruf wie "Glückliches England!" konterkariert.
Ungenauer, aber vielleicht noch mehr i. S. von Keats wäre vielleicht tatsächlich die Formel: England macht glücklich, aber ...
Vielleicht probiere ich das einmal.
Andererseits: Der erste Satz von Keats ist auch ein Statement, eine objektive Feststellung, die gerade deshalb gilt, weil sie unabhängig vom Dichter ist. England i s t glücklich. Diesem Glück schließt sich Keats zunächst an, um dann später auszubrechen. Beides steht in Spannung zueinander, löst sich nicht auf und die Wiederholung des Satzes "Happy is England" bestätigt die Objektivität, das Faktische von Englands Zustand, egal wohin es jetzt den Dichter auch noch treiben mag. Vielleicht lasse ich es doch "under this point of view" bei der ersten Lösung.
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John Keats: Happy is England - von Josef Riga - 25.06.2016, 14:29
RE: John Keats: Happy is England - von Alcedo - 25.06.2016, 22:17
RE: John Keats: Happy is England - von Josef Riga - 05.07.2016, 08:04
RE: John Keats: Happy is England - von Sneaky - 27.06.2016, 09:12
RE: John Keats: Happy is England - von Alcedo - 28.06.2016, 08:05
RE: John Keats: Happy is England - von Sneaky - 27.06.2016, 17:53

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