Emanuel Geibel
1815 – 1884
Mein Weg
Ich hör’ es wohl, es rufen die Partei’n:
„Komm her, und woll uns endlich angehören!
Der rüstge Harfner sei zu unsern Chören,
Und schling als Kranz dein Lied um unsern Wein.“
Mein ewig Echo bleibt ein ruhig: Nein!
Denn zu der Fahnen keiner kann ich schwören;
Den Gott im Busen darf kein Schlagwort stören,
Ich folge meinem Stern und geh’ allein.
Dem Wandrer bin ich gleich am Felsenhang,
Dem schroff die Wand sich türmt zur rechten Seite,
Zur Linken braust der See mit dumpfem Klang.
Doch rühr’ ich fromm die Saiten, wie ich schreite,
Und oftmals will’s mir dünken beim Gesang,
Daß mich wie Kaiser Max ein Engel leite.
.
1815 – 1884
Mein Weg
Ich hör’ es wohl, es rufen die Partei’n:
„Komm her, und woll uns endlich angehören!
Der rüstge Harfner sei zu unsern Chören,
Und schling als Kranz dein Lied um unsern Wein.“
Mein ewig Echo bleibt ein ruhig: Nein!
Denn zu der Fahnen keiner kann ich schwören;
Den Gott im Busen darf kein Schlagwort stören,
Ich folge meinem Stern und geh’ allein.
Dem Wandrer bin ich gleich am Felsenhang,
Dem schroff die Wand sich türmt zur rechten Seite,
Zur Linken braust der See mit dumpfem Klang.
Doch rühr’ ich fromm die Saiten, wie ich schreite,
Und oftmals will’s mir dünken beim Gesang,
Daß mich wie Kaiser Max ein Engel leite.
.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.