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Sonnets 148
#2

 
 Übersetzung von
Terese Robinson
 

CXLVIII.

 
O was für Augen gab mir Leidenschaft?
Ihr Schaun kann vor der Wahrheit nicht bestehen;
Es sei denn, mir entfloh des Urteils Kraft,
Das falsch erklärt, was sie als richtig sehen.
Doch wenn das schön, was meinen Augen strahlt,
Warum hat’s vor der Welt so trüben Schein?
Und ist es häßlicher als Liebe malt,
Muß sie gestehn, ihr Blick ist trübe? Nein,
unmöglich! Doch wie könnt er deutlich schaun,
Da er ja wund vom Wachen und vom Weinen?
Ja, es ist klar, ich muß dem Blick mißtraun,
Die Sonne selbst kann nicht durch Wolken scheinen.
 
O schlaues Lieb, daß ich dich rein soll wähnen
Und fehlerlos, machst du mich blind durch Tränen.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Nachrichten in diesem Thema
Sonnets 148 - von ZaunköniG - 28.10.2007, 14:16
RE: Sonnets 148 - von ZaunköniG - 12.05.2023, 11:48

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