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Sonnets 138
#2
 Übersetzung von
Terese Robinson
 

CXXXVIII.

 
Schwört mir die Liebste, sie sei ganz aus Tugend,
Weiß ich, sie lügt und trau ihr doch zum Schein,
Damit sie glaube, meine keusche Jugend
Sei fremd in dieser Welt der Heuchelein.
So eitel, hoffend, daß sie jung mich wähne,
Die weiß, daß meine beste Zeit entfloh’n,
Glaub’ töricht ich an Liebesschwur und Träne,
Und beide sprechen wir der Wahrheit Hohn.
Doch was gesteht sie nicht die Sünden ein?
Was berg’ mein Alter ich in Schweigsamkeit?
Ach, erste Liebespflicht heißt: trau dem Schein,
Und wer da alt verliebt, spricht nicht von Zeit.
 
So lüg’ ich denn, laß mich vom Trug umstricken,
Denn Lug’ und Trug sind’s ja, die uns beglücken.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Nachrichten in diesem Thema
Sonnets 138 - von ZaunköniG - 28.10.2007, 14:16
RE: Sonnets 138 - von ZaunköniG - 09.05.2023, 18:30

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