(03.10.2016, 00:16)Jan Hendrik Rübel schrieb: Die Gärten sind von Nebel weichgezeichnet,
die Sonne wenn sie sich dann endlich zeigt,
ein trüber Ball, der etwas müde schweigt
und Schlieren auf dem Himmel zieht wie Streichfett
Der Nebel hat die Welt ins Ephemere
entrückt ich blicke in das Land der Nymphen,
der Irrlichter, die märchenhaften Sümpfen
entsteigen in ein Zwischen-Land der Schwere-
losigkeit. So flüchtig ist dies Land
wie Wehmut, Träume, wie Erinnerung
an eine Kindheit, flüchtig wie der Schwung
des Karussells, der dich bis an den Rand
des Himmels trägt dich absetzt dich entlässt
in eine Welt der Eltern, streng und fest
Das hast Du schön gesagt: "Zieht sich wie Streichfett..."
Ein Sonnenaufgang buttergelb - und schief davor die dunklen Erlen. Ein Motiv,
wie es sich auch für Ölgemälde eignet.
Es braucht wohl photographisches Gedächtnis,
denn so schnell wird die Farbe gar nicht trocken.
Hätt' ich ´s versucht, ich hätte längst die Brocken
wieder hingeworfen. Aber schlecht ist
es nicht, was all die Pleinairisten schufen.
Die Sonne steigt, die Stimmung wandelt sich
von Rembrandt oder Bilders zu Seurat.
Ich zieh hier nur mit Bleistift Strich um Strich;
Gelungenes bleibt in den Skizzen rar.
Nicht jeder, der 's versucht, ist auch berufen.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.