14.06.2018, 23:11
JETZT - Robert Browning, 1812-1889
Nimm aus dem Leben den Moment und trag
in ihm dein ganzes Leben, das vergangen,
das künftige, das Geben, das Verlangen,
bis du in ihm vollendet seist: beginnen
soll nun, was Perfektion nie trennt; und mag
sich alles drin auf Seele, Geist besinnen,
den Punkt, an dem man ohne List sich gibt
verschmolzen, bis uns eine Menge eint,
den man im Leben nicht vergisst, sich liebt,
der Punkt, der Nähe ohne Enge meint.
Wie lang soll’n wir noch auf der Stelle harren -
bis wir uns blind an unsren Brüsten kennen?
Und Wangen weil wir uns so küssten, brennen,
geschlossne Augen, die ins Helle starren.
Nimm aus dem Leben den Moment und trag
in ihm dein ganzes Leben, das vergangen,
das künftige, das Geben, das Verlangen,
bis du in ihm vollendet seist: beginnen
soll nun, was Perfektion nie trennt; und mag
sich alles drin auf Seele, Geist besinnen,
den Punkt, an dem man ohne List sich gibt
verschmolzen, bis uns eine Menge eint,
den man im Leben nicht vergisst, sich liebt,
der Punkt, der Nähe ohne Enge meint.
Wie lang soll’n wir noch auf der Stelle harren -
bis wir uns blind an unsren Brüsten kennen?
Und Wangen weil wir uns so küssten, brennen,
geschlossne Augen, die ins Helle starren.