15.10.2010, 18:28
Hallo Gitano,
Diese Frage kann man viel allgemeiner stellen: Können schlechte Texte Gedichte sein?
Es gibt zwar vereinzelte hoffnungslose Fälle die bewußt Apostrophierungen und Inversionen gebrauchen, weil sie es für ein Kennzeichen von Lyrik halten (Wunder dich nicht, ich habe da jemand konkretes im Sinn), aber solche Fehlgriffe sprechen nicht gegen die Form, sondern belegen nur, daß der Autor die Form nicht beherrscht.
Wichtiger in diesem Zusammenhang finde ich ich deine Anmerkung:
Ist es der "Knick", der Übergang zwischen Quartetten und Terzinen, den manche Theoretiker anführen, und der Charakteristisch ist für das Sonett, oder sind es, wie bei vielen guten Gedichten die Schlußzeilen?
Wenn wir nach Qualitäten der Form fragen, sollte das nicht mit Einfallsreichtum oder anderen eher inhaltlichen Kriterien vermengt werden. Die Frage muß lauten:
Warum ist ein gegebener Stoff im Sonett besser aufgehoben als in einer anderen literarischen Gattung?
Was den besagten Knick betrifft, die Einleitung der Synthese nach der achten Zeile, so halte ich ihn für ein wirkungsvolle Mittel, aber entgegen mancher Puristen möchte ich mich nicht auf eine rhetorische Figur festnageln lassen.
LG ZaunköniG
Zitat:und ich weiß auch was mich an Sonetten am meisten nervt:
regide Formaldiskussionen, berichtender eindimensionaler Stil, Einfallslosigkeit, Abostrophenhäufungen, Inversionen...
nur...sind dann Texte noch Sonette?
Diese Frage kann man viel allgemeiner stellen: Können schlechte Texte Gedichte sein?
Es gibt zwar vereinzelte hoffnungslose Fälle die bewußt Apostrophierungen und Inversionen gebrauchen, weil sie es für ein Kennzeichen von Lyrik halten (Wunder dich nicht, ich habe da jemand konkretes im Sinn), aber solche Fehlgriffe sprechen nicht gegen die Form, sondern belegen nur, daß der Autor die Form nicht beherrscht.
Wichtiger in diesem Zusammenhang finde ich ich deine Anmerkung:
Zitat:es gibt den großen Moment, der alles Vorherige transformiert, etwas das beständig bleibt...
Ist es der "Knick", der Übergang zwischen Quartetten und Terzinen, den manche Theoretiker anführen, und der Charakteristisch ist für das Sonett, oder sind es, wie bei vielen guten Gedichten die Schlußzeilen?
Wenn wir nach Qualitäten der Form fragen, sollte das nicht mit Einfallsreichtum oder anderen eher inhaltlichen Kriterien vermengt werden. Die Frage muß lauten:
Warum ist ein gegebener Stoff im Sonett besser aufgehoben als in einer anderen literarischen Gattung?
Was den besagten Knick betrifft, die Einleitung der Synthese nach der achten Zeile, so halte ich ihn für ein wirkungsvolle Mittel, aber entgegen mancher Puristen möchte ich mich nicht auf eine rhetorische Figur festnageln lassen.
LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.