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Edna St. Vincent Millay: Sonnets from an ungrafted tree 12
#5
Hallo Sneaky,

Deine Fassung gefällt mir sehr, und ich denke auch dass du Recht hast mit deiner Lesart. "To fed" kann zwar auch stillen bedeuten, was mir wohl zu gut gefiel um andere Lesarten ernsthaft zu prüfen, aber ruckzuck ist man auf dem falschen Gleis. Den Ehemann wie einen Säugling zu stillen hat etwas von einer fürsorglichen Liebe die sich Liebende mitunter gegenseitig angedeihen lassen, und das Bild von ihm an ihrer Brust ist ja auch ein erotisches.
Das passt aber nicht unbedingt in den kontext der anderen Sonette. Noch in der 11 ist vom abbruch eines weiteren ereignislosen Jahres die Rede. Es ist also längst Alltag eingezogen. Das Bild vom alltagsuntauglichen Ehemann, der allein kaum in der Lage ist die Tasse an den Mund zu führen, geschweige denn sich alleine die Schuhe zu Binden ist ein weiterer Schritt in ihrem Desillosionierungsprozess.

Ich werde da auf jeden Fall nochmal drübergehen. Aber vielleicht sollte ich erstmal die 11 übersetzen...

In den Terzinen werde ich dir nicht folgen. Der ganze Text ist etwas mysteriös, aber ihr Mann liegt doch ganz real neben ihr im Ehebett. Ich sehe dort kein Vorhangtüll. Selbst in einem Himmelbett wäre der Tüll nicht zwischen den Partnern. Bestenfalls im übertragenen Sinne kann sie etwas wie einen Schleier spüren.

Ich denke auch nicht dass sie das Pfeifen eines Zuges hört. Für mich sind es die heraufziehenden Sterne, die zu ihr sprechen/flüstern.



Lieben Gruß
ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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RE: Edna St. Vincent Millay: Sonnets from an ungrafted tree 12 - von ZaunköniG - 03.12.2014, 19:25

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