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Gedichte der Gefangenen
#2
Durchsuchung und Fesselung
(Dem Andenken des erschoßnen Kameraden
Dorfmeister, München)



Den nackten Leib brutalen Blicken preisgegeben,
Betastet uns ein schamlos Greifen feiler Hände,
In Fratzenbündel splittern graue Wände,
Die wie Gepfeil gen unsre Herzen streben.

Pflockt Arm und Fuß in rostige Kette,
Brennt Narben ein den magren Händen,
Ihr könnt, Ihr könnt den Leib nicht schänden,
Wir stehen frei an der verfehmten Stätte!

So standen vor uns all die Namenlosen,
Rebellen wider des Jahrhunderts Tyrannei,
Auf Sklavenschiffen meuternde Matrosen -

Der Promethiden ewig trotziger Schrei!
So standen sie an Mauern der Geweihten.
So starben sie am Rande der verheißnen Zeiten.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Nachrichten in diesem Thema
Gedichte der Gefangenen - von ZaunköniG - 11.11.2024, 02:12
RE: Gedichte der Gefangenen - Durchsuchung und Fesselung - von ZaunköniG - 11.02.2025, 11:21

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