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Chismondens Sonette
#4
Es war mein Herz ein See mit klaren Wogen;
Ein junger Knab’ mit Rosen in den Haaren
Kam drauf in goldner Gondel hergefahren,
Er war so kindesfroh hinausgebogen.

Nur lächelnd kam er immer hergezogen,
Erfreute mich mit Liedern, wunderbaren;
Und trauter Vöglein lichtbeschwingte Schaaren
In muntern Frühlingsscherzen ihn umflogen.

Nun treibt zerschellt der Kahn, es starb sein Knabe;
Er liegt im trüben See mit blut’ger Wunde,
Schaut bleich und starr aus seinem feuchten Grabe.

Und ich muß ewig schauen nach dem Grunde,
Und Thränen, bittre Thränen nur ich habe –
Möcht’ todt beim Knaben liegen jetzt zur Stunde.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Nachrichten in diesem Thema
Chismondens Sonette - von ZaunköniG - 17.05.2024, 06:26
RE: Chismondens Sonette - von ZaunköniG - 03.02.2025, 09:07
RE: Chismondens Sonette - von ZaunköniG - 23.02.2025, 04:15
RE: Chismondens Sonette - von ZaunköniG - 25.02.2025, 10:36
RE: Chismondens Sonette - von ZaunköniG - 27.02.2025, 11:01
RE: Chismondens Sonette - von ZaunköniG - 01.03.2025, 02:21

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